Samstag 29.03.2025 20.15
The Chamber Jazz Quartet
Jürgen Hagenlocher, Saxophon
Andreas Hermann, Klavier
David Giesel, Schlagzeug
Michael Pöhlmann, Kontrabass und Komposition
Die Band des Freiburger Bassisten Michael Pöhlmann
präsentiert seine bemerkenswerten Stücke in einem idealen Setting: Farbig- unverstärkter Klang, Witz und Stilbewußtsein stellen sofort direkten Kontakt zwischen Bühne und Publikum her.
LEBENSLÄUFE CHAMBER JAZZ QUARTET
Michael Pöhlmann, Kontrabass und Komposition:
Von den tiefsten Tönen fasziniert, tauschte Michael Pöhlmann nach der Schule sein Cello gegen einen Kontrabass ein und studierte damit an den Hochschulen Freiburg und Zürich. Unterricht bei DieterIlg und John Goldsby von der WDR Big Band ergänzte seine breite Ausbildung.
Mit Trio Volver und dem Quarteto Buenos Aires spielte er auch Tango Argentino. Nach einer Zeit als Orchestermusiker und dem Aufbau der Bassklasse an der Musikschule Freiburg hat sich der Musiker nun verstärkt seiner wichtigsten Inspiration, dem Jazz zugewandt. Als Vorbilder nennt er hier die komponierenden Bassisten Charles Mingus und Steve Swallow. Mit dem Chamber Jazz Quartet bringt Michael Pöhlmann seine eigene Musik auf die Bühne.
Jürgen Hagenlocher, Tenorsaxophon Jürgen Hagenlocher ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Jazzszene Süddeutschlands und der Schweiz. Fünf CD-Produktionen erschienen unter seinem Namen, die letzte im Mai 2019 mit Stücken von John Coltrane, der Musiker, dem sich der Saxophonist am meisten verpflichtet fühlt. In letzter Zeit war er mit dem Claudio Bergamin Quintett auf Tour in der Schweiz, doch ist er im Laufe der Jahre europaweit auf Festivals wie St. Moritz, Saarbrücken, Pilsen, Mulhouse oder Montreux aufgetreten. Jürgen Hagenlochers Qualitäten als Leader und Sideman schätzen u. A. Ack van Rooyen, David Kikoski, Boris Kozlov, Donald Edwards und David Friesen.
Andreas Hermann, Klavier:
Der deutsche Pianist und Komponist studierte an der Swiss Jazz School in Bern und konnte die Bühne bald mit internationalen Größen wie Robin Kenyatta, Benny Golson oder Jimmy Woode teilen. Nach einem Zusatzstudium für klassische Komposition hat er mehrere CDs mit eigenem Material harausgebracht, zuletzt The Child in Me und Sincerety. Mit dem früheren Drummer von Brad Mehldau, Jorge Rossi und dem Leiter des Jazz Campus Basel, Arne Huber am Bass widmete er sich 2020 auch bekannten Standards aus dem „Great American Songbook“. Andreas Hermann ist Professor an der Musikhochschule Luzern und genießt für sein „Klavierspiel der Spitzenklasse“ (George Gruntz) bei Musikern und in der Presse seit Jahren höchstes Lob.
David Giesel, Schlagzeug:
Der junge Schlagzeuger, Komponist und Bandleader aus Basel arbeitet in den Bereichen Jazz, Pop und improvisierter Musik. Aufgewachsen in Freiburg, absolvierte er von 2018 bis 2023 bei Eckhard Stromer und Fabian Arends in Stuttgart sein Bachelorstudium. In dieser Zeit spielte er u.a. in den Gruppen von Lukas Wögler und Simon Bremen. 2021 erhielt er das „BMBF Deutschland -Stipendium“ und gründete Larceny. 2022 erschien die erste CD der Band, Crosscurrents, die im folgenden Jahr auf der „jazzahead“ vorgestellt wurde. David Giesel macht derzeit seinen Master am Jazz Campus Basel, wo er Unterricht bei international tätigen Musikern wie Jeff Ballard, Jorge Rossy und Larry Grenadier erhält.
Samstag 15.11.2025, 20:15 Uhr
… quasi come d’un concerto
Friedemann Treiber (Violine) & Hans Fuhlbom (Klavier)
Ludwig van Beethoven: Sonate Nr. 9 für Klavier und Violine „Kreutzersonate“ op. 47 (1802/03) | Alfred Schnittke: Sonate Nr. 2 (quasi una Sonata) für Violine und Klavier (1968) | Arvo Pärt: Fratres, für Violine und Klavier (1977, 1980)
«quasi come d
un concerto» ist angelehnt an den Originaltitel der berühmten Kreutzer-Sonate von Ludwig van Beethoven, die dieser dem französischen Violin-virtuosen Rodolphe Kreutzer (1766-1831) widmete. Der genaue Titel lautet «Sonata per il Piano-forte ed un Violino obligato, scritta in uno stile molto concertante, quasi come d’un concerto». Wie die Überschrift schon andeutet, erschliesst Beethoven der Gattung ‹Sonate› schon aufgrund ihrer Spieldauer und ihrer technischen Schwierigkeiten ganz neue, nie dagewesene Dimensionen. So ist es immer wieder faszinierend, wie modern das Werk noch nach 223 Jahren klingt.
Eine Gegenüberstellung mit Alfred Schnittkes Violinsonate Nr. 2 «Quasi una Sonata» aus dem Jahr 1968 war naheliegend. Denn auch Schnittke reizt die Grenzen der Gattung bis zu ihrer Zer-trümmerung aus. Es ist ein «polystilistisches» Werk, in dem Tradition, Avantgarde, Aleatorik, graphische Notation und B-A-C-H-Zitate ihren Platz haben. Die vielen Fortissimo-Schläge im Klavier schlagen durchaus eine Brücke zu den entsprechenden Passagen in Beethovens Kreutzer-Sonate.
Abgerundet wird das Programm durch das versöhnliche Werk «Fratres» von Arvo Pärt für Violine und Klavier. Schnittke und Pärt waren gut befreundet. So hat Schnittke bei der Uraufführung von Arvo Pärts «Tabula rasa» das Klavier gespielt.